
Die ursprünglich angemeldete Demonstration mit halbseitige Sperrung der B104 wurde nicht genehmigt. Stattdessen fand eine Kundgebung statt, bei der Transparente aufgehängt wurden und sich die Teilnehmer bei heißem Tee kennen lernen und vernetzen sollten. Die zunächste angestrebten 150 Personen wurden nicht erreicht. Ca. 100 Neonazis und rassistische Bürger fanden sich ab 10:30 Uhr an der B104 ein. Neben einigen bereits von den rechten „Deutschland-wehrt-sich„ oder den NPD–dominierten Mvgida-Aufmärschen bekannten Gesichtern fanden sich auch Neonazis ein, die klar durch einschlägiger Symbolik auf ihrer Kleidung erkennbar waren.
Große Reden wurden nicht geschwungen. Nachdem die Teilnehmer begrüßt und zum Teetrinken eingeladen wurden, fand sich der Bürgermeister Ulrich Howest (SPD) ein, um ein paar Worte zu den besorgten Rassisten zu sprechen. Bereits im Vorfeld kündigte er bei der SVZ Gadebusch seine Unterstützung für die rassistische Kundgebung an. Howest solidarisierte sich mit den Rassisten sowie klar erkennbaren Neonazis und sprach sich ebenfalls für eine Obergrenze für Geflüchtete aus. Sofort wurde ihm von seiner neu gewonnenen Wählerschaft Stimmen bei der nächsten Bürgermeisterwahl versprochen. Medialen Support bekamen die Organisatoren auch sofort vom NPD-dominierten MVgida via Facebook. Der mecklenburg-vorpommersche PEGIDA-Ableger sicherte seine Unterstützung zu und wünschte den Organisatoren ein „gutes Gelingen“.
Während sich die Neonazis mit den rechten Bürgern vernetzten, veranstalteten rund 30 Gegendemonstranten eine Kundgebung in der näheren Umgebung. Mit Transparenten machten sie ihren Unmut über das rechte Treiben an der B104 Luft.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit das Vernetzungstreffen unter freiem Himmel der Rassisten in Gadebusch Früchte trägt.