
Udo Pastörs gibt sich bürgernah
Ab 19:00 Uhr traf sich der NPD-dominierte MVgida-Aufzug auf dem Parkplatz vor dem Gymnasium in Parchim. Mit rund 350 Personen fanden sich deutlich weniger Teilnehmer am Startpunkt ein, als bei den beiden vergangenen Aufmärschen in Parchim. Begrüßt wurden die Neonazis und besorgten Rassisten erneut vom NPDler Andreas Theißen, der wie gewohnt die Menge während des Aufmarsches in Stimmung brachte.
Gemeinsam mit der Landesvorsitzenden der NPD-Frauenorganisation RNF Antje Mentzel hielt Andreas Theißen die Rede während der Zwischenkundgebung. Thematisiert wurde vor allem ein offener Brief verschiedener Organisationen an MVgida sowie die allseits beliebten Themenfelder der anderen MVgida-Veranstaltungen.

Michael Grewe, der als Anmelder des Aufmarsches fungierte, präsentierte sich stolz mit weiteren Teilnehmern in der forderster Reihe an einem neuen Fronttransparent. Mit der neuen Corporate Identity, die bereits Tage zuvor auf der Facebook-Seite zu sehen war und sich stark von der PEGIDA- Corporate Identity unterscheidet, entfernt sich MVgida immer weiter von seinem Dresdener Original.
Udo Pastörs präsentierte sich ebenfalls unter den Besuchern des Aufmarsches. Gewohnt bürgernah posierte er vertieft in Gesprächen mit einer Vielzahl von Teilnehmern vor der Kamera. Auch die beiden Hauptinitiatoren der selbsternannten Bürgerbewegung „Dachverband Deutschland wehrt sich“ David Bühring und Torsten Schramke waren an diesen Gesprächen beteiligt.
Das ist nicht das erste Mal, dass solch intime Unterhaltungen zwischen den Vorsitzenden der NPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommerns und den beiden Hauptinitiatoren statt fand. Bereits bei dem MVgida-Aufmarsch in Boizenburg am 21.09.2015 begrüßte Pastörs noch vor allen anderen Teilnehmer den Schweriner Torsten Schramke. Oder so besuchte David Bühring gemeinsam mit seiner Verlobten und Kindern die Sommersonnenwende in Jamel am 21.07.2015, an der Udo Pastörs ebenfalls beteiligt war.

Gegenkundgebung und Böllerwürfe
In unmittelbarer Nähe zum Parkplatz, an dem die Auftaktkundgebung der Neonazis und besorgten Rassisten stattfand, meldete die Partei DIE LINKE eine stationäre Kundgebung unter dem Motto „Herz statt Hetze“ an. Mit Musik, Sprechchören und Transparenten brachten die Gegendemonstranten ihren Unmut über die rechte Veranstaltung auf die Straße.
Doch nicht nur während der Auftaktkundgebung wurde der MVgida-Aufmarsch gestört. Mehrfach störte eine kleinere Gruppe Gegendemonstranten den Aufmarch mit Sprechchöre und einem Transparent. Gegen Ende drohte die bereits angespannte und aggressive Stimmung zu eskalieren. Ein Gegenprotestler warf anschneind Silvesterböller in Richtung der Aufmarsch-Teilnehmer. Damit hatten die Teilnehmer ein neues Feindbild des Abends gefunden, dessen Aggressionen zuvor in Richtung Pressevertreter gerichtet waren. Die anwesenden Polizeikräfte hatten Mühe die drohenden ausbrechenden Neonazis wieder in die Veranstaltung zurück zu drängen.

Weitere Aufmärsche in den nächsten Wochen
Für die nächsten Wochen sind weitere rechte Aufmärsche in Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Zum 04.03.2016 ruft der NPD Kreisverband Nordvorpommern zu einem „Bürgerprotest gegen die aktuelle selbstzerstörerische Politik“ in Stralsund auf. An den darauffolgenden Wochenende hat der „Dachverband Deutschland wehrt sich“ in Wismar und Schwerin weitere Aufmärsche angekündigt.
Mehr Bilder auf unserem Flickraccount