Neuer rassistischer Aufmarsch in Wismar angekündigt [Achtung 2.Update]

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„Wismar wehrt sich“ Demo in Wismar (13.09.15)

Für den kommenden Mitwoch, den 16.09.2015, kündigt die rassistisch Facebook-Gruppe „Wismar wehrt sich“ wieder eine Demo in Wismar an. Laut eigenen Angaben wollen sie sich um 18:30 Uhr auf dem Parkplatz eines Einkaufzzentrum an der  Bürgermeister-Hauptstraße treffen.

 

Mit einem Aufmarsch in Nähe der DRK-Notunterkunft, welche für die letzten Freitag angereisten Flüchtlinge eingerichtet wurde, erhoffen sich die Initiatoren von „Wismar wehrt sich“ mehr Zuspruch aus der Bevölkerung, wie am vergangen Sonntag in der Wismarer Altstadt.
Hier gingen nicht wie von „Wismar wehrt sich“ erhofft, „neutral und schön bunt“, 80 meist in typischer rechten schwarzen Szenekleidung durch die Straße.

OB Gramkow in Schwerin-Lankow (11.09.15)

OB Gramkow in Schwerin-Lankow (11.09.15)

Auch ein weiteres erhofftes Ziel der Demo wurde nicht erreicht. Herr Beyer (Bürgermeister der Hansestadt Wismar) sollte genauso den Nazis Rede und Antwort stehen, wie es die Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow getan hatte. In Schwerin ging das Vorhaben der Bürgeraufklärung allerdings nicht auf. Die Gesprächsrunde ging in Pöbeleien und rassistischen Äußerungen unter.
Auch die anwesenden ca. 150 Gegendemonstranten in Wismar, die meisten aus dem bürgerlichen Lager, welche durchgängig in Hör-und Sichtweite der Nazis waren und damit eigentlich das Straßenbild dominierten, dürfte nicht zu Erheiterung der Organisatoren geführt haben.

Auch eine angemeldete Kundgebung an dem von Touristen stark frequentierten Alten Hafen ging in Beleidigungen in Richtung der Gegendemonstranten unter.
Am kommenden Mittwoch wollen die Rassisten um „Wismar wehrt sich“ nicht nur in einen sogenanten sozialen Brennpunkt demonstrieren, sondern sich nun auch in Wismar in unmittelbarer Nähe zur Notunterkunft der Refugees treffen.  Ob die Versammlungsbehörde einen Vorbeimarsch an der Unterkunft genehmigt, bleibt abzuwarten.
Abzuwarten bleibt auch, ob das Bündnis „Wismar für alle“ wieder ein gleiches Zeichen setzen kann wie am vergangen Sonntag. Wichtig empfinden wir allerdings, dass sich genügend Unterstützer der Refugees in Wismar finden, um sich „schützend“ vor die Notunterkunft zu stellen. In unmittelbarer Umgebung wohnen u.a. Mitglieder der Freien Kameradschaft Wismar.

Trotz stagnierender Zahlen bei Protesten der rassistischen Facebook-Gruppen „Wismar wehr sich“/“Dachverband Deutschland wehrt sich“, wird mittlerweile ein „heißer Demo Herbst“ und eine Rückkehr von MVgida angekündigt.

Update (15.09.): Die Rassisten von „Wismar wehrt sich“ treffen sich nun auf dem Aldi -Parkplatz Bürgermeister – Hauptstraße.

2. Update (16.09.): Laut dem „Wismar Nazifrei Bündniss“ ist die Route der Nazis : „Aldi-Markt – Bürgermeister-Haupt-Straße – Ossietzkyallee – Sella-Hasse-Straße – Erich-Weinert-Promenade – Käthe-Kollwitz-Promenade – Bürgermeister-Hauptstraße – Aldi-Markt“. Ein Vorabtreffpunkt der Nazis für Bahnreisende ist der Wismarer Bahnhof um 18.30Uhr.  Gesamtlänge der Route ist rund 2km.