Rassistischer Stadtteilspaziergang in Schwerin-Lankow

treffen

Auch am heutigen Tag, 15.09.2015, ließen es sich die besorgten Rassisten nicht nehmen, wieder ihre Hetze gegen „Asylmissbrauch“ auf die Straße zu bringen. Rund 25 Neonazis unternahmen einen nicht angemeldeten Stadtteilspaziergang durch Schwerin-Lankow in der Umgebung der neuen Notfallunterkunft für Refugees in der Comeniusschule.

Stadtteilspaziergang ohne Anmeldung

Seit mittlerweile 5 Tagen ruft die rechte Facebook-Gruppe „Wismar wehrt sich“ unter dem Dachverband „Deutschland wehrt sich“ zu Aufmärschen in Wismar sowie Schwerin und täglich stattfindenden Kundgebung vor der geplanten Refugee-Notunterkunft in Schwerin-Lankow auf.
Die Zahlen der Teilnehmer gehen stetig zurück. Nachdem die letzten beiden Veranstaltungen in Schwerin-Lankow nicht so erfolgreich waren, meldeten die Rassisten für heute nichts an. Stattdessen unternahmen rund 25 Neonazis gegen Abend einen Stadtteilspaziergang um die Comeniusschule herum. Die Teilnehmer bestanden hauptsächlich aus dem harten Kern, der sich mittlerweile um die rechte Facebook-Gruppe gebildet hat und bei jeder ihrer Veranstaltungen anwesend waren. Unter ihnen auch David Bühring, Torsten Schramke und Hannes G. Wir berichteten bereits in den vergangenen Tagen über diese Personen ausführlich. Nachdem sie ihren Spaziergang beendet hatten, verweilten sie noch einige Zeit auf dem Parkplatz vor der Comeniusschule und tranken Bier. Während der kompletten Zeit war keine Polizei anwesend. Lediglich das Personal des Wachunternehmens der Comeniusschule hatte ein Auge auf das rechte Treiben vor dem Gebäude.

Jugendamt bei Kundgebung

Immer wieder hatten die Rassisten mit erheblichen Rückschlägen bei ihren Vorhaben zu kämpfen. Neben den stetig rückläufigen Teilnehmerzahlen rieben sie sich immer wieder an den Polizeimaßnahmen auf. Auch die mangelnden Kenntnisse über das Versammlungsrecht schien ein Problem zu sein. Mehrfach wurden ein Megafon beschlagnahmt oder der Rechtsrock musste abgestellt werden, da musikalische Untermalung der Kundgebungen nicht angemeldet war. Auch gestern, 14.09.2015, waren die Behörden wieder tatkräftig vor Ort. Mit dabei war auch endlich das Jugendamt, um fest zu stellen, ob es sich in einzelnen Fällen um Kindeswohlgefährdung handelt. Viele Teilnehmerinnen waren mit ihrer ganzen Kinderschar, unter denen sich auch viele Neugeborene und Kleinkinder befanden, anwesend.
Nicht selten wurden Situationen beobachtet, in denen die Kinder weinend zu den Müttern gingen und ihnen mitteilten, sie hätten Angst und wollen nach Hause. Eine rechte Kundgebung in der rassistische Hetze verbreitet wird und viele Polizisten in martialischer Schutzausrüstung anwesend sind, ist auch kein geeigneter Ort für Minderjährige.

Für morgen ist ein weiterer Aufmarsch in Wismar unter gleichbleibenden Motto von „Wismar wehrt sich“ angemeldet. Ab 18:30 treffen sie sich am Aldi-Parkplatz an der Bürgermeister-Hauptsstraße.