Erneuter Aufmarsch von „Schwerin wehrt sich“ durch die Landeshauptstadt

startGestern marschierten erneut rund 300 besorgte Rassisten durch die mecklenburg-vorpommersche Landeshauptstadt Schwerin. Die Ortsgruppe „Schwerin wehrt sich“ unter dem Dachverband „Deutschland wehrt sich“ rief zu einem Aufmarsch unter dem Motto „Demonstration gegen unkontrollierte Zuwanderung“ auf. Am Rande kam es erneut zu versuchten Übergriffen auf Gegendemonstranten.

Redner Uwe berichtet von seiner neuen Erfahrung

Der Aufmarsch wurde von dem bereits bei den vergangenen Veranstaltungen auftretenden Redner „Uwe“ eröffnet. Vor einer Woche hielt er ebenfalls eine Rede während der Zwischenkundgebung bei dem Aufmarsch in Wismar, wo es im Anschluss zu Ermittlungen gegen ihn wegen Volksverhetzung kam. Er berichtete von seinem zweistündigen Aufenthalt auf dem  Polizeirevier, wo er u.a. erkennungsdienstlich behandelt wurde. Die vermutliche strafrechtliche Relevanz ist dem Redner „Uwe“ bis heute allerdings nicht bekannt, er fühle sich von den Behörden kriminalisiert.
schlossIm Anschluss setzten sich die Teilnehmer in Richtung Pfaffenteich fort. Dokumentiert wurde der Aufmarsch erneut von der Verlobten des Mitorganisators Daniele L. Die Fotografin ging dabei wieder besonders sorgfältig bei dem ablichten der Gegendemonstranten und Pressevertretern vor. Unter den Aufmarschteilnehmern befanden sich wieder Mitglieder der Kameradschaftstrukturen, wie die „Freie Kameradschaft Wismar“ oder der „Weiße Wölfe Terrorcrew“, aber auch Kameraden aus Hamburg sowie NPD‚ler, wie der Landtagsabgeortnete Stefan Köster. Dennoch sind leicht sinkende Teilnehmerzahlen zu verbuchen.
Die Rede auf der Zwischenkundgebung am Pfaffenteich hielt der Mitorganisator Torsten Schramke. Er hetzte vorwiegend gegen Gewerkschaften, Parteien mit ihren „Volksverrätern“ und die von ihm betitelte Terroristen „Die Antifa“, die  angeblich vom  Staat bezahlt werden würden. Immer wieder zieht er angebliche Parallelen zum damaligen DDR-Regime. „Ich hoffe nur, bei der nächsten Revolution geht man anders mit diesem Pack um.“, so Schramke.
KehrerAm Rande kam es anfänglich zu einigen Einschüchterungsversuchen gegen anwesende Pressevertreter und einer versuchten Bedrohungen des bereits mehrfach in Vergangenheit negativ aufgefallen Facebook-Users und Teilnehmer Frank B. auf Gegendemonstranten. Der stark alkoholisiert, wurde daraufhin von der Polizei entfernt. 
Das nächste Ziel des Aufmarsches war ihre Zwischenkundgebung vor dem Schweriner Schloss, wo der Mitinitator David Bühring eine Rede hielt. Im Anschluss wurden dem Wismarer Sozialpädagogen Martin K. gelauscht. Wie gewohnt verbreiteten sie in verschwörungstheoretischer und antiamerikanischer Manier ihre Hetze. Anschließend ging es zurück Richtung Schweriner Hauptbahnhof.

Weitere Aufmärsche angekündigt

Für die kommenden Wochen sind wieder Neonazi-Aufmärsche angekündigt. So ist MVgida zu Besuch in Grevesmühlen und wird von der rechten Facebook-Gruppe „Unser Grevesmühlen“ unterstützt. Bereits im Juni diesen Jahres fand ein als Kundgebung getrantes Rechtsrock-Konzert auf dem Marktplatz der Kleinstadt unter Leitung von „Unser Grevesmühlen“ statt. Ab 19:00 treffen sich die Neonazis auf dem Marktplatz und wollen „gegen eine verkommene Asylpolitik“ marschieren.