MVgida marschiert erneut durch Boizenburg

BoizeDer NPD-dominierte Pegida-Ableger in Mecklenburg-Vorpommern marschierte wieder am heutigen Montag, den 30.11.2015, mit seinem Gefolge durch die Boizenburger Wohngebiete. Bis zu 150 NPD-Stammwähler fanden sich auf dem Marktplatz ein und lauschten den Reden Andreas Theißens. Der angekündigte Gegenprotest wurde von Polizeikräften in Sicht- und Hörweite verhindert.

Die alte Leier

Bereits zum dritten Mal marschieren die Teilnehmer unter dem Label MVgida durch Boizenburg. Die Strukturen wurden wie bei den vergangenen Veranstaltungen von der NPD gestellt. Auch unterschieden sich die Teilnehmer, Themen und Redebeiträge kaum von den vergangenen Aufmärschen in Boizenburg. Allerdings gestattete das Ordnungsamt zur dunklen und kalten Jahreszeit zehn Fackeln, die während der kurzen Auftaktkundgebung gegen Spende verteilt wurden. Die Stimmung der Teilnehmer war im Vergleich zu den beiden vergangenen Aufmärschen gedrückter. Welches nicht nur den monotonen Reden Theißens geschuldet war. So verließen einige der besorgten Rassisten vorzeitig die Veranstaltung und flüchteten, vor dem regnerischen Wetter, in ihre warmen Wohnungen.
Andere gelangweilte Teilnehmer vertrieben sich die Zeit, indem sie die Arbeit der anwesenden Pressevertreter versuchten mit ihren mitgebrachten  Taschenlampen zu behindern.

Polizeilich nicht bekannte, angemeldete Gegenprotest

Die angeordneten Auflagen wurden von den anwesenden Polizeibeamten nur halbherzig umgesetzt. So waren wieder einige der Aufmarschteilnehmer vermummt oder alkoholisiert. Das war nicht der einzige Fauxpas, der den Polizeikräfte unterlaufen war. So konnte der seit Tagen angekündigte Gegenprotest nicht zu seiner ursprünglich angemeldeten Kundgebung. Nachdem die Anreisenden kontrolliert wurden, teilten ihnen die Polizeikräfte mit, dass ihnen keine angemeldete Gegenkundgebung bekannt sei. Das sorgte für einige kurzfristige Verwirrung und Umstrukturierungen, sodass MVgida eine andere Strecke als die ursprünglich angemeldete marschierte. Alternativ wurde den Gegendemonstranten eine Versammlung in näherer Hafenumgebung gewährleistet. Diese war allerdings außerhalb der Sicht- und Hörweite der Neonazis.

Für den kommenden Montag hat die MVgida-Orga einen Aufmarsch in Sternberg angekündigt. Dort wird es der zweiter Aufmarsch unter dem MVgida-Label sein.