Am Montag, den 07.12.2015, marschierten bis zu 130 besorgte Rassisten in einer von der NPD-dominierten MVgida-Bewegung organisierten Aufmarsch durch Sternberg. Am Rand des Auftaktortes des rechten Aufmarsch hielten ca. 150 Gegendemonstranten eine Kundgebung ab und zogen im Anschluss zum Friedensgebet in die Kirche Sternbergs.
Stagnierende Zahlen für MVgida
Mit 130 Demonstranten waren die besorgten Rassisten mit weitaus weniger MVgida-Anhänger marschiert, als bei ihrem letzten Abendspaziergang am 12.10.2015, in Sternberg. Theißen der u.a. wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten auf Bewährung verurteilt worden war, verlas routiniert die Auflagen und heizte den Teilnehmern während des Aufmarsches ein. Im Gegensatz zu vergangenen Aufmärschen wurde darauf hingwiesen, dass das unter MVgida-Anhängern beliebte tragen von Quarzsandhandschuhe als Passivbewaffnung zählt und nicht erlaubt sei.
Wie bei vergangenen MVgida-Aufmärschen tratt der NPD-Landesvorsitzende und Landtagsmitglied Stefan Köster in vorderster Reihe als Ordner auf. Köster welcher gemeinsam mit zwei weiteren NPD-Anhängern am Rande einer Wahlkampfveranstaltung der NPD in Steinburg bei Itzehoe eine Demonstrantin mit Fußtritten traktiert und verletzt hatte, wurde im nachfolgenden jurstischen Verfahren wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung zur Zahlung von 5.400 Euro verurteilt. Auch das vorbestrafte NPD Mitglied Michael Grewe übernahm wieder organisatorische Aufgaben und marschierte in vorderster Reihe mit.
Ungewohnt ruhig und zurückhaltend ging im hinteren Teil der Demonstration einer der Mitorganisatoren der „Dachverband Deutschland wehrt sich“-Gruppe Torsten Schramke. In der vergangenen Woche wurde laut mehreren Medienberichten u.a. bei Torsten Schramke eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dem Anmelder verschiedener MVgida-Demonstrationen wird eine „Verabredung zu einer schweren Brandstiftung“ vorgeworfen. Im Rahmen der Hausdurchsuchungen wurden USB-Sticks, Handys, Laptops und Digitalkameras sichergestellt. Ein weiterer Beschuldigter, soll laut einem NDR Bericht, den Beamten einen Munitionsgurt übergeben haben.
Trotz der hohen Anzahl an Verurteilungen in der Organisationstruktur der MVgida-Veranstaltungen hielt es die Einsatzleitung der Polizei in Sternberg wiederholt nicht für nötig, den Aufmarsch mit angemessenen Personal und Technik zu begleiten. So sicherten maximal 20 Beamte den Aufmarsch durch die Stadt ab, während der Rest der eingesetzten Polizeikräfte auf dem Markt und einem nahe gelegenen Parkplatz auf das Ende der Veranstaltung warteten.
Am kommenden Montag will die NPD-dominierte MVgida in Hagenow und Neubrandenburg aufmarschieren.