Am Samstag, den 30.01.2016, verzeichnete der „Dachverband Deutschland wehrt sich“ einen neuen Tiefpunkt in ihrer Aktivismus-Karriere. Mit rund 70 Teilnehmern erreichte die rechte Facebook-Gruppen einen erneuten Zahlentiefststand bei ihren Aufmärschen. Immer wieder gestört wurde die Veranstaltung von einer Gegenkundgebung in unmittelbarer Nähe durch kreative Sprechchöre und Gesänge.
Mehr Schweinebraten mit Rotkohl am Samstag
Der ursprünglich angemeldete Aufmarsch wurde abgesagt und stattdessen eine Kundgebung am Grunthalplatz veranstaltet, unter dem Vorwand es regne zu stark. Allerdings müssen sich auch die Organisatoren allmählich eingestehen, dass sie ihren Zenit längst überschritten haben. Bereits am vergangenen Wochenende waren die Teilnehmerzahlen bei dem Aufmarsch in Wismar der Ortgruppe des Dachverbandes unterhalb der Erwartungen. Nicht nur zahlenmäßig auch inhaltlich hatte die rechte Kundgebungen keine Neuerungen zu bieten. Trosten Schramke, der aufgrund der Ermittlungen infolge der bei ihm und David Bühring stattfindenden Hausdurchsuchungen als Versammlungsleiter von den Ordnungsbehörden wiederholt nicht zugelassen wurde, übernahm erneut die Rede- und Moderationsleitung. Als Gastredner trat abermals „Uwe“ auf. Es war Uwes erste größere Rede seit den Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufgrund einer Rede bei einem der Deutschland-wehrt-sich-Aufmärschen im vergangenen Jahr.
Mit pseudowisschenschaftlichen Berechnungen versuchte er seine verschwörungstheoretischen These zu untermauern, Merkel würde mit den „Invasoren“ Deutschland besetzen und gemeinsam mit den USA „den Amerikanischen Plan“ umsetzen. Auch Schramke glänzte mit ähnlichen mathematischen Kenntnissen und verbreitete seine gewohnte Hetze gegen die Regierung.
Scheitern am eigenen Anspruch
Regelmäßig fand sich NPD-Prominenz wie Udo Pastörs oder Sven Krüger mit seinem Gefolge bei den Aufmärschen der besorgten Rassisten ein. Diese blieben allerdings bei den letzten Veranstaltungen völlig fern. Auch kann die rechte Facebook-Gruppe schon lange nicht mehr an ihre größten Erfolge, wie der Großdemonstration mit rund 650 Teilnehmern am 19.09.2015 in Schwerin, anknüpfen.
So sollte doch ein Sven Krüger,der mehrfach im Gefängnis saß, mehrere Hausdurchsuchungen und etliche Ermittlungen hinter sich hat, nur Lachen über solch ein Maß an Wehleidigkeit. Auch sollte das wiederholte Betonen „Wir sind keine Nazis“ nicht bei allen organisierten Mitgliedern von Neonazistrukturen auf viel Applaus stoßen. 