Wahlkampf-Aufmarsch in Stralsund

DSC_0122Am Freitag, den 04.03.2016, marschierte die rechte „Initiative ‚Vereint für Stralsund'“ unter dem Motto „Heimat, Freiheit, Zukunft“ durch die Hansestadt Stralsund. Dominiert wurde der Abend von der NPD, die mit eigener Werbung ebenfalls zu diesem Aufmarsch aufrief. 

NPD läutet Wahlkampf ein

Pünktlich gegen 19:00 traf ein Großteil der rund 250 Teilnehmer am Startpunkt des rechten Aufmarsches unter dem Motto „Heimat, Freiheit, Zukunft“ in der Hansestadt Stralsund ein. Neben der rechten Facebook-Gruppe „Initiative ‚Vereint für Stralsund'“ rief auch der NPD-Kreisverband Nordvorpommern mit eigener Werbung zu der Veranstaltung auf. Bereits zu Beginn war klar, dass die NPD aus der Demonstration eine Wahlkampfveranstaltung machen wird. DSC_0061Der Aufmarsch wurde von dem NPD-Dreiergespann Norman Runge, Dirk Arendt und Antje Mentzel, letztere Landesvorsitzende der NPD-Frauenorganisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF), durch die menschenleeren Gassen Stralsunds geführt. Ihre Reden spiegelten vorwiegend die drei Säulen des NPD-Parteiprogramms „Arbeit – Familie – Vaterland“ wieder. Wiederholt wiesen die NPD Wortführer auf die bevorstehenden Landtagswahlen im September diesen Jahres hin und forderten die Zuhörer auf ihre Stimme der Partei zu geben, welche „[..]schon immer auf die Probleme hingewiesen hat und [] noch nie von seiner Meinung abgewichen ist.“ Während der Zwischenkundgebung wurde der für die NPD im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte sitzende Norman Runge etwas deutlicher: “ Die Abschaffung unseres Volkes, mit der Wahl volkstreuer und konsequenter Politiker, können sie mit der Wahl, beispielsweise der NPD, verhindern.“ Im Anschluss an die Reden lauschten und sangen die Neonazis sowie besorgten Rassisten fahneschwenkend dem „Lied der Deutschen“ in allen drei Strophen.

Zwischenkundgebung durch Gegenprotest gestört

DSC_0056Auf dem Marktplatz wurden die Neonazis und besorgten Rassisten von einem großen Gegenprotest empfangen. Mit selbstgemalten Schildern und Transparenten störten die Gegendemonstranten mit Sprechchören lautstark die Reden, was einigen der Redner Probleme verursachte. Die Polizei teilte mit Gittern den Markt in zwei Teile, um die beiden Fronten voneinander zu trennen. Desweiteren läuteten während des Marsches die Kirchenglocken, was die rassistische Hetze aus den Lautsprecherwagen übertönte. Die engen Gassen entlang der Aufmarschrouten waren meist menschenleer. Nur wenige neugierige Anwohner spähten verstohlen durch ihre Fenster. Sofort wurden sie von den aggressiven Neonazis angepöbelt, mit Taschenlampen angeleuchtet und verschreckt, sodass viele ihre Fenster wieder verschlossen. 
Für die kommenden Wochen sind weitere rechte Aufmärsche in Mecklenburg-Vorpommern angemeldet. Die rechte Facebook-Gruppe „Dachverband Deutschland wehrt sich“ und ihr lokaler Ableger „Wismar wehrt sich“ haben für den 21.03.2016 in Schwerin und den 26.03.2016 in Wismar Aufmärsche angemeldet. Auch wird die nächste Veranstaltung des PEGIDA-Ablegers MVgida nicht lange auf sich warten lassen. 
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