
In der vergangenen Freitagnacht wurde ein 85-jähriger Rentner in Wittenburg mutmaßlichen von einem Afghanen tödlich verletzt. Ähnlich wie in Chemnitz oder Köthen fühlten sich erneut Vertreter der Extrem Rechten dazu berufen das Thema zu besetzen. Die AFD veranstaltete am darauffolgenden Montag Mahnwachen in Wittenburg und Wismar.
Kurzfristige Mahnwachen in Wittenburg und Wisma
Die Nachricht des Todes eines 85-jährigen Rentners schmetterte am vergagenen Wochenende durch die Medien. Tatverdächtig ist ein 20-jähriger Afghane, der mit der Pflege des alten Mannes betraut war. Laut Polizei wird er verdächtigt, dem Rentner eine tödliche Schnittverletzung am Hals zugefügt zu haben. Das Opfer verblutete dann. Der Tatverdächtige sitzt mittlerweile in der Jugendhaftanstalt in Neustrelitz ein. Über ein genaues Tatmotiv ist noch Nichts bekannt. Nachdem die Meldung über den Tod des Mannes öffentlich wurde, rief das sofort Vertreter rechter Strömungen auf das Parkett. Wie bei den Vorfällen in Chemnitz und Köthen, wurden schematisch die rassistischen Parolen in den sozialen Medien verbreitet. Wie zu erwartet, riefen im Laufe des Montages Teile der AFD zu Mahnwachen in Wismar und Wittenburg auf. In Witteburg fanden sich rund 60 Teilnehmer zur Mahnwache auf den Marktplatz ein. Nach einer Rede war die Veranstaltung auch schon wieder beendet. Nicht einmal eine halbe Stunde dauerte das Spektakel.
Die Mahnwache hatte Ralf Eisenhardt für die AFD angemeldet. Er ist Wahlkreismitarbeiter von Jörg Kröger. Laut berichten von „Endstation Rechts“ soll Eisenhardt nach eigener Aussagen Nachbar von Udo Pastörs sein. Er trat u.a. im Mai als Redner einer AFD-Demo in Rostock auf.
Kameradschaft „Drei-Länder-Jungs“ legten Kerzen nieder
Neben der AFD versuchen auch andere politische Akteure die Tat an den 85-jährigen für ihre eigenen Interessen zu instrumentalisieren. Bereits am Sonntag versammelten sich einige Mitglieder der NPD vor dem Haus des Verstorbenen. Laut Lokalmedien soll Udo Pastörs persönlich vor Ort gewesen sein, um mit weiteren eine Kerze niederzulegen. Auch an der Mahnwache reihten sich neben den AFD-Anhängern Neonazis aus dem Umfeld der NPD ein. Im Anschluss machten sich gut zehn Personen aus dem Umfeld der Kameradschaft „Drei-Länder-Jungs“ mit Kerzen und Fahnen auf den Weg zum Tatort. Die Kameradschaft wird u.a. vom Verfassungsschutz Schleswig-Holstein beobachtet. In Polizeibegleitung legten auch sie vor dem Haus des Getöteten Kerzen nieder. Für die kommenden Tage sind weitere Mahnwachen von der AFD angekündigt. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier und die Bürgermeisterin der Stadt Wittenburg Margret Seemann warnen währendessen vor einem Instrumentalisieren der Tat für politische Zwecke.